Die "Bruzzelbrüder"

Im Oktober 2005 folgten 17 Menschen der Evangelischen Kirchengemeinde Niedersprockhövel dem Aufruf des Gemeindepfarrers Arne Stolorz, sich zu einem Kochabend im Gemeindehaus einzufinden. Allerdings - angesprochen waren nur Männer!

Zunächst war dies als einmalige Aktion angedacht, um Männer in der Gemeinde anzusprechen. Angeleitet wurde dieser Abend, wie auch die, die da folgten und noch folgen werden, von Jens Haselbeck, einem Mann vom Fach. Das erste Treffen war ein solcher Erfolg, dass alle Teilnehmer sich einig waren, Kochabende für Männer als regelmäßiges Angebot zu etablieren.
Mittlerweile wurde daraus ein fester Bestandteil der Gemeindearbeit, getragen von nunmehr gut 30 Männern unterschiedlichen Alters und beruflichen Hintergrundes.

Ein Name war auch schnell gefunden: Bruzzelbrüder, was zu einem Identifikationsmerkmal in Sprockhövel wurde.

Gebrutzelt wird von Hausmannskost bis zu exotischen Gerichten. Doch man(n) trifft sich nicht nur alle 2 Monate zum Kochen, sondern es kommt hier auch zu Gesprächen von Mann zu Mann zu Themen wie Arbeit, Politik, Freizeit und Glaube. Darüber hinaus treffen sich die Bruzzelbrüder in den bruzzelfreien Monaten regelmäßig im Kaminzimmer des Gemeindehauses, um gemeinsam zu planen und zu klönen. Selbstverständlich ist diese Gruppe auch für Nicht-Evangelen offen.

Das Engagement der Bruzzelbrüder geht über das Kochen hinaus. So wurde ein Themengottesdienst zum "Männerbild" organisiert oder auch zu einem Wohltätigkeitskochen eingeladen, denn Not gilt es auch innerhalb Sprockhövels zu lindern. Zu Gunsten der ortsansässigen konfessionellen Kindergärten boten die Bruzzelbrüder in einem örtlichen Restaurant ein all-inclusive 4-Gang-Menü an, das den beiden konfessionellen Kindergärten in Niedersprockhövel einen Reinerlös von je 1.000 EUR bescherte. Dafür stellten die Inhaber ihr Restaurant an einem `Ruhetag´ zur Verfügung. Weitere Benefizessen zugunsten wohltätiger Zwecke sollten in den nächsten Jahren folgen.Auch in 2017 gab es wieder ein "Benefiz-Kochen" im Sirtaki- diesmal zugunsten der sanierungsbedürftigen Zwiebelturmkirche.

Erwähnenswerte Aktivitäten wären noch die "Nacht der Offenen Kirchen - Zwiebelturmkirche kulinarisch" Pfingsten 2006, 2008 und 2011 mit weit über 200 Besuchern, die Anschaffung eines Defibrillators vom Reinerlös eines Stadtfeststandes, den die Bruzzelbrüder jedes Jahr in dem zweiten Septemberwochenende kulinarisch betreuen, wie auch der jährliche Männergottesdienst  und ein Seniorenabend im Matthias-Claudius-Haus.
Verbunden mit den Aktivitäten der Bruzzelbrüder ist auch ein alljährlicher Ausflug ein besonderes Erlebnis, wodurch Gemeinschaft und Besinnlichkeit gestärkt werden. So führte der Weg bereits zweimal in einen Weinberg an der Mosel, um die Arbeit eines Winzers kennen und schätzen zu lernen, dreimal auf die Nordseeinsel Norderney, einmal auf die Ebernburg in Bad Münster am Stein und einmal zu einer mehrtägigen Pilgertour quer durchs Sauerland. Auch hier wurde viel unternommen, aber auch weltliche wie religiöse Themen wurden reflektiert. Es folgten Fahrten in ein Selbstverpflegerhaus auf die Insel Baltrum, an die Ahr, nach Eisenach, Wernigerode und Trier.

Alles in allem ist dieser offene Kreis eine Bereicherung der Gemeindearbeit wie der Kommune und aus Sprockhövel gar nicht mehr wegzudenken.

Arne Stolorz

Die Legende von der "Currybruscht"

Viele haben sie auf dem Stadtfest schon gegessen. Aber wie ist sie entstanden? Wie wird sie gemacht...?

PROLOG

„Wir machen auf dem Stadtfest Currywurst"- „Dürfen wir nicht!"- „Wieso???"- „Frag‘ den Metzger!" Also nahmen wir vom Huhn die schöne Brust.
Die legendäre "CURRYBRUSCHT" war geboren- das ist jetzt schon ein paar Jahre her.

ZUBEHÖR   

  • 120 kg Hähnchenbrust
  • 1 Pavillon
  • 1 Grill
  • 1 Männerpfanne / Durchmesser 140 cm
  • ein paar tausend Sprockhöveler an einem Wochenende im September
  • Wein vom Winzer Klaus Stülb

ZUBEREITUNG  

Man treffe sich ein paar Tage vor dem Stadtfest und kreiere Soßen verschiedener Schärfegrade von 1= „harmlos" bis 6= „tut aua!". Anschließend gebe man den Soßen noch griffige Namen. Es fehlt weiter noch eine Basissoße aus Tomatenmark, Orangensaft, Currypulver und Olivenöl. Variationen sind möglich (Anmerkung der Redaktion). "Vor Ort" auf dem Stadtfest dann die Grundsoße erwärmen, die gebratene Hähnchenbrust kleinschneiden, mit der Soße anrichten (sieht jetzt aus wie Currywurst, schmeckt aber besser!). Nach Wunsch mit den scharfen Soßen nachwürzen.

EPILOG

Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man(n) bei „Schärfegrad 6“ weint...   

(Holger Hiby, Jens Haselbeck und Peter Nieland)