"Warum bin ich Bruzzelbruder geworden?"

Vor vier Jahren sprach mich mein guter Freund Lothar an: "Du siehst auch so aus, als wenn du gerne isst. Kannst du denn auch kochen?" Naja, meine weltbesten Bratkartoffeln sind bekannt. Aber sonst? Nein, kochen könnte ich nicht. Also bin ich mitgegangen zu den Bruzzelbrüder und habe schnell bemerkt: Tolle Leute, gute Gespräche, prima Zusammenhalt- und natürlich das leckere Essen. Klasse; immer wieder gerne. Aber was noch ganz wichtig für mich dazukommt: Ich habe die Evangelische Kirche wiederentdeckt. Sie war bei mir nie ganz verschwunden, sondern verborgen unter den Alltäglichkeiten des Lebens. Unsere Gemeinschaft hat mir gezeigt, wie wichtig Hilfe,  Vertrauen und Verständnis sind, also die Pfeiler der Evangelischen Kirche. Das soziale Engagement „meiner“ Bruzzelbrüder innerhalb der Gemeinde und darüber hinaus trifft genau die Vorstellung, wo und wie ich meine Hilfe gerne einbringe. Was soll ich noch sagen? Ich bin froh, dass ich eingeladen wurde, in meinem Leben die evangelische Gemeinschaft neu aufleben zu lassen. Und das mache ich ausgesprochen gerne!!!
Bernd „Benno“ Schmidt

Auf die Bruzzelbrüder wurde ich erstmals durch unseren Gemeindepfarrer Arne Stolorz aufmerksam, nachdem meine Frau und ich ihn anlässlich unseres Zuzugs nach Niedersprockhövel 2010 zu uns nach Hause eingeladen hatten: Als Neubürger wollten wir uns über die verschiedenen Angebote innerhalb der Gemeinde informieren. Auch wenn ich mit dem Kochen noch keine besonderen Erfahrungen hatte, erschien mir das Angebot der Bruzzelbrüder interessant- insbesondere weil sich die „nur“ monatlichen Treffen (gekocht wird nur alle zwei Monate) gut mit meinem Freizeitkontingent vereinbaren ließ. Die gut gemischte Gruppe, die durchaus Mitglieder über die Stadt- und Konfessionsgrenzen hinaus hat, war mir direkt sympathisch, und ich bekam schnell einen Einblick ins Niedersprockhöveler Leben. Mein erstes Highlight war dann der „Einsatz“ auf dem Stadtfest, wo wir die berühmt-berüchtigte Curry-Bruscht in verschiedenen Schärfegraden anbieten. Hatte ich die Bruzzelbrüder zunächst als „lockere Hobbytruppe“ wahrgenommen, wurde ich durch die heißen Diskussionen rund um das zweijährlich stattfindende Benefizkochen bzw. die Verwendung dessen Spendengelder dann eines Besseren belehrt: Hier ist man nicht nur am eigenen leiblichen Wohl interessiert, sondern auch an dem der Gemeinde, der Stadt und der Mitmenschen. Dass da die Meinungen auseinandergehen können… macht das Gruppenmiteinander so lebendig! Und jeder kann seine individuellen Stärken einbringen! Meine Empfehlung ist, für jeden, der „neu“ oder „neugierig“ in Sprockhövel ist: Einfach 2x vorbeikommen; 1x beim Kochen und 1x beim geselligen Heimatstuben-Abend. Danach hat man auf jeden Fall viel zu erzählen ;-).
Wir sehen uns beim Bruzzeln!
Karsten Wenke

Angefangen hat alles 2007. Meine Schwiegermutter Anneliese, selber aktiv in der Kirchengemeinde, meinte zu mir, dass es in der Gemeinde eine Männerkochgruppe gibt und ich solle doch mal dahin gehen (nicht dass ich nicht kochen kann, aber man(n) wird doch zu Hause recht schnell bequem und lässt das dann von der Gattin machen). Also überredete ich meinen Freund Peter mit mir „dahin“ zu gehen. Seit dem sind wir dabei. Das zeigt, dass diese Gruppe für mich auch nach 10 Jahren immer noch attraktiv ist. Trotz unterschiedlicher Charaktere, Bildung und Ausbildung finden wir uns immer für gemeinsame Ziele zusammen und bringen uns aktiv in die Kirchengemeinde ein. Das gemeinsame Kochen steht natürlich immer im Vordergrund, aber auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Wobei die Qualität unserer Kochkünste meiner Meinung nach in letzter Zeit etwas nachgelassen hat. Da würde vielleicht eine helfende, ordnende Hand mit Kocherfahrung der Gruppe gut tun (vielleicht findet sich auf diesem Weg ja ein Mann mit Erfahrung?!)… Jedes Jahr freue ich mich auch auf den gemeinsamen Ausflug- hier haben wir mehr Gelegenheit und Zeit uns intensiver mit Themen und auch Problemen auseinander zusetzen, die an den Koch- und  Heimatstubenabenden zu kurz kommen. Dabei haben wir viele Dinge erlebt und Diskussionen geführt, wobei ich persönlich manche Sachen am Ende des Tages neu überdenke. Alles in allem sind die Bruzzelbrüder für mich trotz unterschiedlicher Ansichten eine Bereicherung, auf die ich auch in Zukunft nicht verzichten möchte. Übrigens: gekocht wird bei mir zu Hause immer noch überwiegend von meiner Frau. Eine Sache, an der ich noch arbeiten muss…
Holger Hiby

Da ich mich seit 2006 überwiegend in der Jugendarbeit engagierte, habe ich von den Bruzzelbrüdern gar nichts mitbekommen. Selbst als ich im Frühjahr 2008 ins Presbyterium gewählt wurde. Als ich im Spätsommer 2008  im Ausblick las, dass die Gemeinde im Sauerland pilgern wird, habe ich mich sofort angemeldet. Und siehe da, es war eine Freizeit der Bruzzelbrüder. Einige Männer kannte ich flüchtig, andere gar nicht. Ich wurde herzlich aufgenommen und nach vielen Kilometern, Höhenmetern und guten Gesprächen war ich einer von Ihnen und bin es bis heute geblieben. Was mich an den Bruzzelbrüdern fasziniert, ist, dass es hier absolut keine Rolle spielt, was man hat oder was man(n) ist. Hier zählt nur der Mensch. Und die Gemeinschaft, auch wenn wir manchmal trefflich kontrovers diskutieren können. Und das gemeinsame Kochen und Essen sind immer ein Highlight.
Ralf Trimborn